Alweg Archives
MonoLog 2
1. Januar 2010 - 31. Dezember 2010
January 1, 2010 - December 31, 2010

Notizen, Kommentare, Medienschnitzel, etc. zu den Themen
Transportindustrie, Nahverkehr, Einschienenbahnen, Stadtplanung und Architektur
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Notes, comments, media-scraps, etc. concerning
the transport industry, rapid transit, monorails, urban planning and architecture
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Reinhard Krischer ©
Köln, Bundesrepublik Deutschland
Cologne, Federal Republic of Germany
2010

A note to English speakers: texts about strictly local City of Cologne topics in German only.




Kölner Stadt-Anzeiger vom 9. Dezember 2010 mit den Visionen für die Schäl Sick, einschließlich Schwebebahn - Photo + Photo-Copyright Reinhard Krischer


9. Dezember 2010
Donnerstag

BERICHT IM KÖLNER STADT-ANZEIGER
unter dem Motto "Kölns Zukunft"
"VISIONEN FÜR DIE SCHÄL SICK"
von Dirk Risse und Andreas Damm

Auf der Titelseite dazu eine Konzeptzeichnung von Claus en Kaan Architecten/Greenbox Landschaftsarchitekten mit der Bildunterschrift "Eine Vision der Stadtplaner: Schwebebahn entlang des Rheinufers in Köln Mülheim".
Link zu dieser Konzeptzeichnung auf der Webseite des Kölner Stadt-Anzeiger
http://www.ksta.de/html/fotolines/1291494295316/rahmen.shtml?3

Der eigentliche Bericht steht auf Seite 25 des KStA vom 9.12.2010.

Ob von diesen StadtplanerInnen irgendwer jemals schon von der Alweg-Bahn gehört hat, die in Köln-Fühlingen entwickelt wurde? Die Alweg-Bahn, die die Stadtverwaltung (wozu auch immer schon StadtplanerInnen gehörten) nicht haben wollte. Die Alweg-Bahn, die in der Stadtgeschichte konsequent vernachlässigt und als gescheitert dargestellt wird. Die Alweg-Bahn, die in der großen weiten Welt wesentlich bekannter ist als in ihrer Heimatstadt. Die Alweg-Bahn, deren Lizenzen sich die japanische Weltfirma Hitachi in den 1960er Jahren kaufte und dann z.B. die Flughafenbahn Tokio im Jahre 1964 baute, die vor kurzem gerade einen neuen verglasten Bahnhof mit Blick auf den Fujijama am erweiterten Flughafen Haneda erhalten hat (und Hitachi baute eine solche Monorail für die Stadt Dubai und derzeit wird eine solche Bahn auch für die Stadt Daegu in der Republik Korea gebaut). Die Alweg-Bahn, deren Konzept von der Firma Bombardier übernommen wurde und heute als Las Vegas Monorail in Las Vegas in Betrieb ist. (Bombardier hat unlängst eine Ausschreibung für den Bau einer extensiven Stadtbahnstrecke, Typ Alweg, in Sao Paulo, Brasilien, gewonnen.) Die Alweg-Bahn, die die Vorlage für die erfolgreiche Kuala Lumpur Monorail lieferte (das malaysische Konsortium, das diese Bahn baute, baut derzeit ein umfangreiches Stadtbahnnetz, Typ Alweg, in Mumbai). Die malaysische Herstellerfirma hat gerade einen Auftrag für 12 neue, längere Züge für diese Bahn in Kuala Lumpur erhalten (bisher setzte man zweiteilige Zugeinheiten ein, die neuen Züge werden vierteilig sein).

Die Stadt Köln wollte keine Alweg-Bahn und will derzeit auch nichts über ihre Geschichte wissen, - was sich vermutlich ändern wird, wenn man hier begriffen hat, daß die Alweg-Bahn zur Standard-Stadtbahn der Metropolen der sogenannten Schwellenländer werden könnte. Und wenn man ihre Rolle in der Verkehrsgeschichte erkannt hat ...

Und nun wollen StadtplanerInnen die Schäl Sick ins 21. Jahrhundert holen und liefern dazu schöne Bilder und auf einem ist sogar eine "Schwebebahn" zu sehen.

Wieso eigentlich "Schwebebahn"? Was da aussieht wie eine moderne Wuppertaler Schwebebahn ist technisch gesehen eine Einschienen-Hängebahn, - genau wie die Wuppertaler Schwebebahn, die nur so genannt wird, weil sie einst für manche Zeitgenossen ein bißchen schwebend wirkte. Die einzig wirklich schwebenden Bahnen sind die Magnetschwebebahnen und in Österreich eine "Skifahrer U-Bahn", eine auf Luftkissen schwebende Standseilbahn, und verkehrsgeschichtlich gesehen noch die nie über das Prototypstadium hinausgekommenen Luftkissen-Schnellbahnen (wie der französische Aerotrain und ähnliche Projekte).

(Über die Vorzüge des Alweg-Bahn-Systems - Sattel-Einschienenbahn - gegenüber den Hängeeinschienenbahnen kann man auf dieser Webseite mehr erfahren.)

Sind sich die StadtplanerInnen, die diese Pläne für die Schäl Sick vorgelegt haben, eigentlich bewußt, daß es noch nicht einmal einen Prototyp für diese Art von Bahn, die sie da gezeichnet haben, gibt? Es gab einmal die französische Safege-Hängebahn (nur einen Prototyp-Triebwagen und eine kurze Teststrecke gab es). Auf der Expo New York 1964 verkehrte kurzzeitig eine amerikanische Variante dieses Bahnsystems (bekannt als die AMF Bahn). In der japanischen Stadt Chiba gibt es noch eine japanische Safege Version. Und dann gibt es natürlich die Wuppertaler Hängebahn. Aber all das hat nichts gemein mit der imaginären Bahn, die da in dieser Konzeptzeichnung "schwebt" und eine luftige, technisch so nicht mögliche Vision vorgaukelt.

Man könnte aber ganz real eine moderne Bahn vom Typ Alweg dort einplanen ...

Aber dann müßten diverse Instanzen in Köln erstmal ihre Alweg-Phobie los werden und StadtplanerInnen müßten erstmal Verkehrsgeschichte studieren.

Das wäre eine Technikattraktion besonderer Art, eine Alweg-Bahn in ihrer Heimatstadt, - aber das ist in Köln nicht machbar, denn diese Stadt, in der der Verbrennungsmotor erfunden wurde, der zur Automobilisierung der Welt führte, hat ja noch nicht mal ein Automobiltechnikmuseum. Was Bände spricht über den Horizont hiesiger Stadplanung ...

Und so ganz nebenbei gefragt: was kostet diese ewige Planerei eigentlich den Volkswirtschaften und die Steuerzahler, jahraus jahrein ...

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Siehe auch "Alweg lebt" von 2009 - besonders hier in Zusammenhang mit den Planungen für das Paris des 21. Jahrhunderts. Dort gehört zu den Plänen eine Einschienenbahn vom Typ Alweg (siehe Illustration).







Kölner Stadt-Anzeiger 6./7. November 2010 - Artikel von Peter Berger und Ingmar Keller: "Der tägliche Verkehrskollaps" (Vor Verkehrskollaps warnten Alweg-Ingenieure schon zu Beginn der 1950er Jahre.) - Photo + Photo-Copyright Reinhard Krischer





27. September 2010

In den 1950er Jahren gab es bereits konkrete Pläne, in Sao Paulo, Brasilien, ein Alweg-Stadtbahnnetz zu bauen. Das Projekt wurde seinerzeit nicht verwirklicht. Warum man sich damals in Sao Paulo dagegen entschied, blieb unklar. Etliche Jahre später entschied man sich für den aufwendigen, teuren und lange dauernden U-Bahnbau. Nun soll im Jahre 2014 die Fußball-WM in Brasilien stattfinden. Neue konventionelle Zweischienenbahnen oder die Erweiterungen bereits bestehender Netze lassen sich bis dahin kaum fertigstellen. Daher begriff man nun plötzlich die Vorteile einer Einschienenbahn vom Typ Alweg:

Pressemitteilung der Firma Bombardier vom 27. September 2010
http://www.bombardier.com/de/transportation/pressezentrum/pressemitteilungen/details?docID=0901260d80132667


In the 1950s there were already concrete plans for building an Alweg monorail system in Sao Paulo, Brazil. The project did not materialize. Why Sao Paulo in the end decided against this project, was never explained. A number of years later it was decided to build a very time consuming and much more costly subway system. In the year 2014 Brazil will host the Soccer World Cup games. There is not enough time to build new conventional two-rail transit systems or to expand existing ones till then, so now the advantages of a monorail based on the Alweg concept are suddenly understood:    

Press release by the Bombardier Company
http://www.bombardier.com/en/corporate/media-centre/press-releases/details?docID=0901260d80132655


3. September 2010

"NEUE ZÜGE FÜR DIE SCHWEBEBAHN"
Artikel im Kölner Stadt-Anzeiger vom 3.9.2010
von PETER BERGER
Link zur Online-Ausgabe vom 2.9.2010

http://www.ksta.de/html/artikel/1281431675537.shtml

Link zur Online-Ausgabe der WZ (Westdeutsche Zeitung) vom 1.9.2010 mit einem Artikel von STEFAN MELNECZUK, "Zurück in die Zukunft: Die neue Schwebebahn", der Illustrationen, die die Entwürfe der neuen Schwebebahn-Züge zeigen, enthält.
http://www.wz-newsline.de/?redid=930227

Link zu
büro+staubach
Berliner Designer der neuen Schwebebahn-Züge

http://www.buero-staubach.de/index.php?id=411&L=0

Link zur offiziellen WSW (Wuppertaler Stadtwerke)-Seite
für die neuen Schwebebahn-Züge

http://neue-schwebebahn.de/



August 31, 2010


Airships over Seattle,
Airship history and Alweg history

http://crosscut.com/2010/08/31/mossback/20103/Whole-lotta-love-for-zeppelins/#end-of-comments

Das obige Link führt zu einem Artikel über ein Luftschiff aus Friedrichshafen in Seattle. Der Geschäftsmann, der Luftschiff-Fahrten über Seattle anbietet, fuhr zum ersten Mal in Köln mit einem Luftschiff.




Summer / Sommer 2010

An interesting movie is being made in Seattle !
In Seattle wird ein interessanter Film gedreht !
See / Siehe
http://www.grassrootsthefilm.com/

"Grassroots" News for MonoManiacs
http://www.grassrootsthefilm.com/blog/news-for-mono-maniacs/



Hat auch mit Grassroots-Politik zu tun:

http://www.kopfbahnhof-21.de/

DAS STUTTGARTER GROßPROJEKT
Parallelen zum Kölner U-Bahnbau
und zu den Kölner Opernhaus/Schauspielhaus-Plänen



May 2010

May 31, 2010
Press release by the Bombardier Company:

Bombardier Signs $241 Million USD Contract to Supply, Install, Operate and Maintain an INNOVIA Monorail System in Riyadh, Kingdom of Saudi Arabia

 
http://www.bombardier.com/en/corporate/media-centre/press-releases/details?docID=0901260d8010daff


31. Mai 2010
Presseerklärung der Firma Bombardier:


 Bombardier unterzeichnet 241-Millionen-Dollar-Vertrag über Lieferung, Betrieb und Wartung für INNOVIA Monorail-System in Riad

Deutsche Fassung der Presseerklärung zu finden auf marketwire.com:

http://www.marketwire.com/press-release/Bombardier-unterzeichnet-241-Millionen-Dollar-Vertrag-uber-Lieferung-Betrieb-und-Wartung-1268401.htm



April 2010

Laut Kölner Stadt-Anzeiger vom 3./4. April 2010 wird die Sanierung der Wuppertaler Schwebebahn im April beendet sein und der Betrieb werde am 12. April wieder aufgenommen.

According to a report in the Cologne daily newspaper Kölner Stadt-Anzeiger of April 3/4, 2010, the Wuppertal suspension monorail will be back in service on April 12, 2010.


März 2010 / March 2010


Laut Presseberichten (dpa) sind für den Betrieb der Transrapid Teststrecke in Lathen vom Haushaltsausschuß des Deutschen Bundestages Finanzmittel bis Ende 2010 bewilligt worden. Man hofft, damit Vermarktungsbemühungen für die Magnetschwebetechnik in Brasilien zu fördern.

According to press reports (dpa) the German Parliament has approved further financial support for the operation of the Transrapid test-track in Lathen till the end of the year 2010. It is hoped that this aids marketing efforts for MAGLEV technology in Brazil.




28. Januar 2010


Nachrichten aus Köln vom 28. Januar 2010 (u.a. im "Kölner Fenster" der "Aktuellen Stunde", WDR III Fernsehen)

Diverse Arten von Experten überlegen, ob man im sozialen Brennpunkt Köln-Chorweiler Mietskasernen abreißen soll. Die Sozialdezernentin der Stadt Köln hatte im Interview auch was dazu zu sagen und bemühte Fachausdrücke, die Experten benutzen, wenn sie vom Abriß von Häusern reden, die Teil von einst von anderen Experten bejubelte Vorzeigeprojekte waren, - "Häuser entdichten" oder auch "maßvoller Rückbau". Chorweiler gehörte einst zum "Gartenstadt Nord" Komplex, wo kleine Steuerzahler fast wie im Paradies leben sollten. Es gab sogar Pläne, eine Alweg-Bahn-Strecke dorthin zu führen. Aber da hörte die Weitsicht der Stadtplaner und Architekten schlagartig auf und Jahre später erst gab es endlich eine unterirdische U- und S-Bahn-Station, die sich bei den gebeutelten Paradiesbewohnern bis heute als besonders anheimelndes Stadtplanungsjuwel großer Beliebtheit erfreut ...

Na, was soll's, der Steuerzahler hat geblecht. Die Stadtplaner und Architekten haben sich ihre privaten Paradiese weit weg von Chorweiler finanzieren können (oder wohnt einer von denen in den häßlichen Wohnmaschinen, die jetzt auf Steuerzahlers Kosten entdichtet, maßvoll rückgebaut oder am besten gleich ganz abgerissen werden müssen ???).
Wer schützt eigentlich die Menschen vor Stadtplanern???



Januar 2010

Für alle in Köln wahlberechtigten Bürger:

RETTET DAS SCHAUSPIELHAUS!

"... dies ist die Seite für Bürger, die erreichen wollen, dass Köln 2010 Signale für den nachhaltigen Umgang mit dem baulichen Erbe der Stadt und dem Geld der Bürger setzt ..." (Zitat von der Webseite dieser Initiative)





DER BAYERNKURIER SCHLÄGT UM SICH ...

Ausgabe: Jahrgang 61, Nr. 03, 23. Januar 2010
Titel des Artikels: "Wenn Ingenieure träumen - Die futuristischen Verkehrssysteme der 1970er Jahre waren ein Flop"
Von: Florian Christner

http://www.bayernkurier.de/index.php?option=com_content&task=view&id=26342&Itemid=157

Im Artikel heißt es unter anderem: "Jüngster Ableger der Alweg-Bahn ist die Las Vegas Monorail (2004) ..."

Herrlich, da drischt ein Journalist auf das Alweg-Konzept ein und kann nicht mal im Internet recherchieren, dass der "jüngste Ableger" 2009 in Dubai in Betrieb ging.

Interessanter Artikel, denn er dokumentiert auf hervorragende Weise, wie schlecht informierte Journalisten selbst in Wirtschaftskrisenzeiten hartnäckig (über Jahrzehnte hinweg im Fall der Alweg-Bahn) Desinformationen zum Nachteil technischer Innovation aus dem eigenen Land in die Welt setzen.





January 19, 2010
19. Januar 2010


Please see
MONORAIL PROSPECTS JANUARY 2010


Sehen Sie bitte
EINSCHIENENBAHN AUSSICHTEN JANUAR 2010




Kölner Stadt-Anzeiger vom 15. Januar 2010

Artikelüberschrift:
HALTESTELLEN 21 MILLIONEN EURO TEURER

Aus dem Artikel:
"Nord-Süd-Bahn Ausbau der Haltestellen wird 21,7 Millionen Euro teurer als geplant ... "

Artikelüberschrift:
MIT DER SEILBAHN VON ZUG ZU ZUG

Aus dem Artikel:
"Studie Verbindung vom Hauptbahnhof zum Deutzer Bahnhof empfohlen ... "

Artikelüberschrift:
EINE IMAGE-KAMPAGNE FÜR KÖLN

Aus dem Artikel:
"Roters warb für die Einrichtung eines 'Hauses der Innovationen'. ... eine Plattform für den Austausch von Ideen und Forschungsergebnissen durch Unternehmen und Forschungseinrichtungen ... "
Zitat im Artikel:
"Köln muss endlich zusammenfinden, um wieder Großes zu leisten." Paul Bauwens-Adenauer


Kölner Stadt-Anzeiger vom 13. Januar 2010

Artikelüberschrift:
ROT-GRÜN PRÜFT HOCHBAN-ABRIß

Aus dem Artikel:
"Die Betontrasse müsse ohnehin saniert werden ... "

Im Artikel geht es auch um die Rheinuferstraße.
"Soll die Nord-Süd-Stadtbahn die Rheinuferstraße queren oder der U-Bahn-Tunnel verlängert werden ... " 





5. Januar 2010

Kölns große überregionale Tageszeitung, der Kölner Stadt-Anzeiger, berichtet auf der Titelseite und auf Seite 2 und 3 über den neuen Wolkenkratzer in Dubai. Man vergleicht sogar die Höhe des Kölner Doms mit der des Superturms, um zu zeigen, wie hoch das Gebäude in Dubai ist.
Na, da werden doch die Kölner Baulöwen wieder frischen Beton wittern, wo sie doch so gerne den Dom in den Schatten ihrer Spekulationsobjekte stellen würden ...
Als vergangenes Jahr die Hitachi-Einschienenbahn (die von der in Köln-Fühlingen entwickelten Alweg-Bahn abstammt) in Dubai in Betrieb ging, interessierte das die Kölner Medien nicht. Nach wie vor ignoriert man hier die Geschichte dieses einst in Köln entwickelten Bahnsystems, das sich anschickt, in Schwellenländern zum Durchbruch zu kommen (Ende letzter Woche wurde in Kuala Lumpur ein erster Einschienenbahn-Zugteil für das derzeit in Mumbai im Bau befindliche Einschienenbahnnetz auf die Reise nach Indien geschickt; auch dieses "Monorail"-System, das in Kuala Lumpur konstruiert wird, basiert auf dem Alweg-Konzept).

Diese hartnäckige Ignoranz in Sachen Technikgeschichte Kölns ist Teil der Köln-Misere! Köln, Geburtsort der Welt-Automobilisierung, läßt sich lieber ein paar "Kranhäuser" zur Verbauung ihres klassischen Stadtpanoramas ans Rheinufer setzen, statt dort eine Museumsmeile zu bauen, - mit zum Beispiel einem modernen Museum zu Ehren der Erfindung des Otto-Motors in Köln-Deutz. Was für ein Tourismusmagnet könnte so ein Museum - wenn man's richtig macht - sein! Was würden auch kleinere Städte aus einer solchen Technikgeschichte machen, um sich dauerhaft Touristen zu sichern! In Köln zieht man es vor, der Baulobby kurzsichtige Profite in Form von Luxus-Eigentumswohnungen zu garantieren, statt an die langfristige Zukunft der Stadt (ohne Aussicht auf neue Industrien) zu denken. 

Der Superturm in Dubai ist eine Titelgeschichte wert.
Die Eröffnung der Hitachi-Alweg-Bahn-Strecke dort vergangenes Jahr war es nicht.
Obwohl man in Köln darauf stolz sein könnte ...  




4. Januar 2010


In Dubai wurde von Scheich Mohammed Bin Raschid Al Maktum das höchste Gebäude der Welt eröffnet. Das bisher als "Burj Dubai" bekannte Gebäude ist 828 Meter hoch und wird ab heute zu Ehren des Herrschers des Nachbaremirates Abu Dhabi Scheich Chalifa Bin Saijd Al Nahjan, zugleich Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate, "Burj Chalifa" heißen, - eine Dankesgeste für die von Abu Dhabi geleistete Finanzhilfe, die Dubai Ende 2009 vor dem finanziellen Abgrund rettete.





January 5, 2010

Cologne's big daily newspaper, Kölner Stadt-Anzeiger, reports on its frontpage and on pages 2 and 3 about the new skyscraper in Dubai. One even compares the height of the supertower with that of the Cologne Cathedral to demonstrate how high that Dubai building is.
Well, Cologne's construction industry moguls will no doubt again scent fresh concrete, since they'd just love to put the Cathedral into the shadow of their building speculation ventures ...
When last year the Hitachi Monorail (direct descendant of the Alweg monorail) went into service in Dubai, this was of no interest to the Cologne media. To this day the history of this transport system, once developed in Cologne, is still being ignored. A transport system that is beginning to experience its breakthrough in socalled emerging countries (at the end of last week the first unit of a monorail train destined for a citywide monorail system currently under construction in Mumbai was sent on its journey to India in Kuala Lumpur, where the trains for this system are being built; this monorail system is also based on the Alweg concept).

This stubborn ignorance concerning the technology history of Cologne is part of the "Cologne malaise"! Even though the combustion engine - the Otto motor - was invented in Cologne-Deutz the city councillors prefer to support the construction of luxury apartment buildings that with their socalled exceptional architecture destroy the classic Cologne skyline, instead of creating for example a modern museum honoring the city as the birthplace of the world's automobilization. What a tourist magnet such a museum could be - if designed the right way! What would even smaller cities do with such a technology heritage, to ensure a steady flow of tourists! But in Cologne one prefers to guarantee the construction lobby its shortsighted profits with luxury condominiums, instead of thinking of the longterm future of the city (without prospects of new industries). 

The supertower in Dubai is worth a title-story in Cologne.
The inauguration of the Hitachi-Alweg-line in Dubai last year was not worth a title-story.
Even though one could be proud of that in Cologne ...  


January 4, 2010


In Dubai Sheik Mohammed Bin Raschid Al Maktum officially inaugurated the highest building in the world. The building, up till now known as "Burj Dubai", is 828 meters high and will as of today in honor of Sheik Chalifa Bin Saijd Al Nahjan of neighboring Abu Dhabi, also President of the United Arab Emirates, be called "Burj Chalifa", - a gesture of gratitude for the financial aid given by Abu Dhabi that at the end of the year 2009 saved Dubai from slipping into a financial abyss.



Altes Opernhaus Köln - Vorkriegsansicht am Rudolfplatz (Ansichtskarte Sammlung Reinhard Krischer) - Pre-WWII view of the Old Cologne Opera House (postcard collection Reinhard Krischer)


1. Januar 2010
Köln-Gedanken zum Jahresbeginn


Im Fernsehen (ZDF 11:15 bis 13:45) Direkt-Übertragung des Neujahrskonzerts der Wiener Philharmoniker 2010 aus dem Musikvereinssaal in Wien (es spielten die Wiener Philharmoniker unter Leitung von Georges Prêtre; es tanzte das Ballett der Wiener Staatsoper und Volksoper). Teil dieser traditionellen Fernsehübertragung sind Einspielungen von Filmaufnahmen von zum Beispiel berühmten Gebäuden in der Stadt Wien.
Als Kölner fragt man sich dann wieder einmal unwillkürlich, warum in anderen großen Städten der Welt alte und berühmte Gebäude erhalten werden, wo doch in Köln markante und zumindest in der Stadt und im Umland bekannte Gebäude nach nicht einmal 50 Jahren trotz guter Bausubstanz abgerissen werden, um Neubauten zu weichen? So wie es in Köln mit der Kunsthalle geschah, an deren einstigen Standort lange Zeit nach dem Abriß ein Bauloch klaffte, das inzwischen mit einem teuren und gewaltigen, angeblich architektonisch wertvollen Klotz gefüllt wurde. Und wie es nun nach Beschluß des Rates der Stadt Köln vom Ende 2009 mit dem noch keine 50 Jahre alten Theaterbau neben dem Opernhaus wieder geschehen soll. Abriß! Neubau eines gewaltig teuren Klotzes!
Wäre die miserable Lage des Stadthaushalts den Bürgern nicht ganz so bekannt, würde man am liebsten das ebenfalls noch keine 50 Jahre alte Opernhaus - den bekannten Wilhelm Riphahn-Bau - gleich mit abreißen und für weitere nicht vorhandene Unsummen neu bauen.
Was ist das für eine Abriß-Kultur in dieser vergeblich um internationale Anerkennung ringenden Stadt (um die es Dank der Horizont- und Phantasielosigkeit der sogenannten Entscheidungsträger ohne den berühmten Dom schlecht bestellt wäre)?

Wann stellen sich die steuerzahlenden Wähler quer und verlangen eine Änderung der Prioritäten, - Geld für die Bildungseinrichtungen der Stadt (Schulen, Universität, etc.) zum Beispiel ?

 Historische Randnotiz: das alte Kölner Opernhaus am Rudolfplatz wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt; nach dem Krieg wurde es abgerissen und auf seinem Platz wurde mitten im Stadtzentrum ein gewaltiges Hochhaus gebaut, in das seinerzeit das Bundesverwaltungsamt einzog (später eine zeitlang Sitz einer Versicherung, heute ein Hotel); der dann errichtete Neubau der Kölner Oper war seinerzeit zumindest wegen seiner eigenwilligen Architektur heftig umstritten; mittlerweile steht wohl außer Frage, dass das alte Gebäude der Oper damals durchaus hätte wiederaufgebaut werden können ...



Schauspielhaus Köln (neben dem nach dem Zweiten Weltkrieg gebauten Opernhaus) im Oktober 2009 - The Cologne City Theater building (next to the new opera house built after WWII) in October 2009 - Photo Copyright Reinhard Krischer


Wenn eine Stadt ein riesiges Schild "Liebe deine Stadt" braucht, hilft auch kein Masterplan mehr ...


Der Charme der Kölner Innenstadt und Paradebeispiel für Stadtplanung vom Feinsten - Nordsüdfahrt-Unterquerung der Schildergasse - gekrönt von einer "Leuchtreklame" mit der sinnigen kölnkünstlerischwertvollen Aufforderung "Liebe deine Stadt" im Oktober 2009 - Photo Copyright Reinhard Krischer



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